20110427

Tåg.


Du sitzt in einem Zug.
Sagen wir, es ist schon etwas später. Vielleicht gegen 21 Uhr.
An dir vorbei zieht Dunkelheit, ab und an ein kleines, helles Licht. Wenn du nach draußen siehst, kannst du höchstens dich erkennen. Und deinen Nachbarn, der seit Stunden auf seinen mp3-Player starrt. Manchmal rattert ihr durch einen Tunnel, dann erkennst du dich deutlich. Versuchst dich so zu drehen, dass dein Spiegelbild vorteilhaft aussieht, obwohl sowieso nur du es siehst.
Irgendwo ein bisschen hinter dir, hört jemand zu laut Musik. Aber dich stört es nicht, du hörst die Klänge wie durch Watte, hast selbst Musikstöpsel in den Ohren.
Und irgendwie, irgendwie hast du die ganze Zeit ein so behagliches Gefühl.
Nicht, wie es sein würde, wenn du zu Hause vor einem knisternden Kamin sitzen könntest. DAS ist noch etwas anderes.
Es ist ein Gefühl das entspannt, das dafür sorgt, dass Gedanken frei schweifen.
Und zum ersten Mal, zum ersten Mal in fast zwei Jahren, wünschst du dir fast, dass diese Zugfahrt länger dauert.

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